90 Jahre Drachen, Anniversary Regatta, Sanremo

Drei Teams aus der Rheinlandflotte und zwei Teams aus dem YCRE haben sich entschlossen, an der Jubiläumsregatta in Sanremo teilzunehmen. Immerhin waren 1200 Km Landweg zu überbrücken. Aber die Aussicht auf ein herausragendes Ereignis, dazu die Hoffnung auf letzte Sonnenstrahlen, rechtfertigten den Aufwand.

162 Drachen aus aller Welt sollten am Start sein. Eine Vielzahl von Olympiasiegern, Welt- und Europameistern, natürlich die deutsche Drachenelite, sowie Spitzensegler aus unterschiedlichsten Klassen sollten sich in Sanremo treffen. Da sind zu nennen: Andy Beadswoth, der amtierende Weltmeister im Drachen, Dimitry Samokin, Anatoly Loginov, Pieter Heerema, Peter Gilmor und der spätere Sieger Jens Christensen.

Was kann daher spannender sein, mit und gegen diese Größen zu Segeln? Die Chancen von (Teddy) Hans R. Behr mit Lars Lensing-Hebben und Veit Bücken auf PANIC GER  1167, Dr. Wolfgang Bays mit Helmut Kraus und Arnold Dees (alle YCRE) auf CASAAR GER 1196, sowie Axel Wilde mit Jörn-Simon Wilde und Lukas Altenbach (alle YCRE) auf SKUGGA GER 1055 waren sicher nur gering – aber der Spass sollte im Vordergrund stehen. Ziel war es, mehr Boote beim Downwind hinter sich zu haben wie der Erste am Baldeneysee –  was so um die 15 Schiffe bedeuten würde. Hier kann schon vorweg genommen werden, dass das allen Crews vielfach bestens gelungen ist.

Nach 15-stündiger Fahrt war das Ziel erreicht. Auf einem großen Takelplatz konnten die Masten gestellt werden und eine etwas chaotische Organisation sorgte dafür, dass die vielen Drachen mit zwei Autokränen zu Wasser kamen. Dann war für jedes Teilnehmerboot ein ausgewiesener Liegeplatz mit Muringleine vorgesehen. Ein unvorstellbares Bild schönster Drachen war im Hafen zu bewundern. Vom ganz alten Holzdrachen (noch mit Holzmast) bis zu den neuesten performance Drachen war alles zu sehen.

Spannung pur auf den ersten Wettfahrttag (7.10.). Beim Skippermeeting wurde aber bereits klar, dass wohl nicht gesegelt werden kann, da noch Starkwind aus Süden herrschte und die Welle mit ca. drei Metern zu hoch war. Also warten auf den zweiten Tag. Hier waren die Verhältnisse sehr gewöhnungsbedürftig. Wind ca. 3 -4 aber noch eine Restwelle, die es in sich hatte. Der Spinnacker beim Downwind verhielt sich wie Wäsche in der Waschmaschine was bei Distanzen um 2,5 SM zu einem Nervenspiel wurde.

Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen (A + B) eingeteilt und segelten auf getrennten Bahnen. Nach nur zwei Läufen (die ersten beiden fielen ja leider aus) wurde ein Gold- und ein Silberfleet gebildet. Die ersten 50 Platzierten bildeten das Goldfleet. Erwartungsgemäß fanden sich PANIC, CASAAR und SKUGGA im Silberfleet wieder.

Am dritten Tag waren die Verhältnisse moderat und so konnte das große Jubiläumsrennen problemlos stattfinden. Welch ein Bild, welch ein Gefühl mit 162 Schiffen gleichzeitig auf einer kilometerlangen Starlinie zu starten !!! Da war das Ergebnis zweitrangig. PANIC machte einen beachtlichen 44. Platz. CASAAR wurde 122. und SKUGGA 138.

Der vierte Tag war den beiden Fleets vorbehalten und es wurde bei sommerlichen Verhältnissen fair und taktisch gesegelt. So war es auch am letzten Wettfahrttag.

Im Ergebnis wurde PANIC im Silberfleet 21., CASAAR 37. Und SKUGGA 42. Ziel erreicht – viele bunte Spinnacker wurden hinter uns gelassen.

Nun noch etwas zum Rahmen. Der Yachtclub Sanremo hat sich alle Mühe gegeben, und dieses Event zu einem Highlite gemacht. Täglich Livemusik beim Einlaufen in den Hafen. Reichlich Regattabier, Wein und Gin-Tonic. Viele Gelegenheiten mit  der internationalen Drachenfamilie in Kontakt zu kommen. Themenbuffets und einen Galaabend mit leckeren Speisen und Getränken. Dazu mediterranes Flair und Tanzmusik bis in die tiefe Nacht. Das alles für über 500 Segler, Offizielle und den mitgereisten „Anhang“. Wahrlich eine große Leistung. So wird diese Regatta sicher bei allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben.

Autor: Arnold Dees

Zurück