Vom Baldeneysee auf die Hochsee – Der Störtebeker Opticup auf Helgoland

Vom 16.-20. Juli fand auf Helgoland die einzige deutsche Hochseeregatta für Optimisten statt. Dieser Herausforderung stellten sich in diesem Jahr zusammen mit ca. 70 anderen SeglerInnen auch Eric und Rosalie vom Yachtclub Ruhrland.

Schon die Anfahrt zu dieser Regatta war für Eric und Rosalie etwas aufwendiger als sonst. Bereits um 10 Uhr am Samstagmorgen lief die Fähre von Cuxhaven in Richtung Helgoland aus. Da waren die beiden OptiseglerInnnen des YCRE mit ihren Vätern schon lange vor Ort. Schließlich mussten vorher sämtliche Segel- und Begleitboote sowie das Gepäck in den beiden vom Veranstalter eigens gecharterten Frachtschiffen verladen sein. Die zweieinhalbstündige Überfahrt mit drei Meter hohen Wellen und peitschendem Wind gab Eric und Rosalie bereits einen Vorgeschmack darauf, was sie in den folgenden Tagen am Ruder ihrer 2,13m langen Optis auf der Nordsee erwarten könnte.

Die Insel Helgoland begrüßte alle TeilnehmerInnen und Begleiter bei ihrer Ankunft mit freundlich-sonnigem Nordseewetter. Während Eric mit Vater Simon und Bruder Tim eine Ferienwohnung im Oberdorf bezog, bauten Rosalie und ihr Vater Robin ihr Zelt auf der von der Gemeinde Helgoland zur Verfügung gestellten Campingwiese mit Blick auf das Meer und den Nordosthafen auf.

Als sich alle in ihren Unterkünften eingerichtet hatten, liefen am Abend auch die beiden Frachtschiffe ein. Das Abladen von gut 70 Optimisten und über 20 Begleitbooten war ein spektakulärer Anblick und das sichere Zeichen dafür, dass die Regatta am Folgetag starten würde. Wie die meisten anderen SeglerInnen, kontrollierten auch Eric und Rosalie direkt ihre Boote, bevor der ausrichtende Blankeneser Segelclub zum Tagesausklang zum Grillen einlud.

Der erste Regattamorgen startete mit einem liebevoll hergerichteten Frühstück für alle SeglerInnen und deren Begleiter. In den Veranstaltungszelten oder an den Bierbänken im Freien konnten sich die TeilnehmerInnen mit allem stärken, was das Herz begehrte.

Nach der Steuerleutebesprechung sollte es das erste Mal aufs Wasser gehen. Dass dies keine Regatta wie jede andere sein würde, merkten Eric und Rosalie spätestens daran, dass ein Verantwortlicher noch einmal sämtliche Boote gründlich auf ihre Sicherheit überprüfte und jeder Teilnehmer vor dem Slippen seinen Regattapass abgeben musste, um ihn nach wohlbehaltener Rückkehr direkt wieder persönlich abzuholen. Anderenfalls würde ein Suchkommando losgeschickt, um vermisste Segler auf der Nordsee zu finden.

Für die Regattabetreuung hatten sich Eric und Rosalie dem Segelclub Hansa Münster angeschlossen, dessen zwei Trainer sich engagiert und motiviert um eine bunte Mischung von insgesamt zehn SeglerInnen aus Essen, Münster, Krefeld, vom Biggesee und vom Steinhuder Meer kümmerten.

Bei Bedingungen, die den TeilnehmerInnen nicht alles abverlangten und die Möglichkeit ließen, sich mit dem Revier vertraut zu machen, wurden die geplanten drei Wettfahrten des ersten Tages östlich der Helgoländer Düne absolviert. Während Rosalie in Opti A Plätze im hinteren Mittelfeld ersegelte, kam Eric in Opti B zweimal als Vierter ins Ziel, rutschte aber aufgrund einer Black Flag im zweiten Rennen um einige Plätze nach hinten.

Der zweite Wettkampftag begann hochseeuntypisch mit wenig bis mäßigem Wind und wenig Welle. Was das Segeln für die Jugendlichen allerdings zur Herausforderung werden ließ, war die tidenbedingte starke Strömung auf dem Kurs. Eric konnte durch einen 5. Platz und zwei Läufen im Mittelfeld seine Top-Ten-Position sichern, Rosalie schaffte im 6. Lauf einen Platz im ersten Viertel und näherte sich den Top 30.

Die Wettervorhersage für den dritten Wettkampftag verhieß wenig Gutes: kaum Wind, kaum Welle, viel Strömung. Dennoch gelang es der Wettfahrtleitung, auf einem verkürzten Kurs zumindest jeweils noch eine Wettfahrt in Opti A und B durchzuführen. Eric konnte sich am Ende über einen tollen 7. Platz freuen, Rosalie war in einem starken A-Feld zufrieden mit ihrem 36. Platz.

Bei der abschließenden Siegerehrung und Preisverleihung bzw. -verlosung konnten sich unsere beiden Starter – wie alle anderen auch – über hochwertige, stylische Segelaccessoires freuen. Der Ausklang der Regatta im Discozelt zog sich danach bis in die späten Abendstunden.

Was Kindern und Eltern neben der Regatta sehr positiv in Erinnerung bleiben wird, war das Event und die Location als Solches. Hier ist die großartige Organisation des ausrichtenden Blankeneser Segelclubs hervorzuheben: die Logistik, die Regattaleitung, die Verpflegung, das Rahmenprogramm – alles war wunderbar organisiert. Zusätzlich konnten alle TeilnehmerInnen täglich kostenlos das Schwimmbad besuchen, ebenso kostenlos das Fährschiff zur Helgoländer Düne nehmen und so die Segeltage mit schönen Freizeitaktivitäten ausklingen lassen. Deshalb ist es sehr gut möglich, dass Eric und Rosalie auch im kommenden Jahr beim nächsten Störtebeker Opticup wieder dabei sein werden!

Beste Grüße,

eure Familie Roth

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