Die Teilnehmer an der NRW Meisterschaft der Drachen kämpfen um und mit dem Wind
Nach der Sommerpause steht alljährlich die NRW Meisterschaft für die Drachenklasse auf dem Plan. Für diese, für uns wichtigste Regatta der Drachen wird schon früh geworben und um möglichst viele (An)Meldungen gerungen. Schließlich soll der hohe Ranglistenfaktor (1,3) in einem großen Feld ausgesegelt werden. Vergeben wird, im Rahmen der Gesamtwertung, auch der Wanderpreis des Drachenpaten.
So kam eine Teilnehmerzahl von 17 Booten zustande. Selbst zwei Boote aus den Niederlanden fanden den Weg zum Baldeneysee. Wären nicht fast zeitgleich drei Drachen der Rheinlandflotte beim Goldcup in Torquay UK gestartet, wäre die Zahl zwanzig möglich gewesen.
Der erste Start sollte am Samstag, 16.Sept. um 13 Uhr sein. Auf diesen Zeitpunkt hatten sich alle Teams eingestellt und auch die auswärtigen Boote und Teams waren segelfertig. Jedoch der Wind - ohne den bekanntlich beim Segeln nichts geht - hatte den Termin wohl verschlafen. Flaggen, Fahnen und Wimpel hingen schlaff an den Masten und gaben auch kein Signal für eine spätere Belebung. So setze die Wettfahrtleitung bereits im Hafen den Antwortwimpel - was Starverschiebung bedeutet. Alle Teilnehmenden warteten geduldig weil eine Wettfahrt ohne Wind nicht fair und für die Nerven schädlich ist. Bei bestem Sommerwetter war die Terrasse des YCRE gut gefüllt und mit angeregten Gesprächen wurde die Zeit überbrückt. Um 12 Uhr sah sich der Flottenkapitän Rheinland „genötigt“ die erste Kiste „Regattabier“ inmitten der Runde abzustellen. Es sollten noch zwei weitere folgen, denn um 16 Uhr signalisierte die Wettfahrtleitung, dass an diesem Tag keine Wettfahrt mehr gestartet wird.
Jetzt hatte das auf die Stimmung keinen Einfluss mehr und die Teams blieben in Gesprächen oder pflegten ihre Boote. Die Niederländer wurden mit dem Motorboot „Anna“ (von Ted Behr) auf den See gefahren und später von Ben van Cauwenbergh zu einer Besichtigung des Aalto Theaters eingeladen. Zum Abendessen waren alle wieder im Club und der Abend klang - bei weiterhin sommerlichen Temperaturen - gesellig aus.
Die Wettfahrtleitung, die natürlich am Sonntag, für den mehr Wind angesagt war, noch mehrere Läufe durchführen wollte, setzte den ersten Start daher schon auf 10 Uhr fest !
Sonntagmorgen war ab 9 Uhr wieder emsiges Treiben im Hafen zu beobachten. Aber der Wind?? Ja, der schlief noch. Also wieder Starverschiebung.
Kenner des Baldeneysee wissen, dass wir zwei Windprobleme haben. Zum Einen die Windstärken (nichts, zu wenig, passend, zu viel) und zum Anderen die Windrichtung.
Durch die, grob gesagt, West/Ost-Ausrichtung des Sees sind nördliche und südliche Windrichtungen keine Option für eine gute Kreuz oder einen brauchbaren Downwind.
Nachdem dann aber tatsächlich Wind einsetzte und wir zum Auslaufen aufgefordert wurden, musste die Wettfahrtleitung schon tricksen, um eine faire Starlinie auszulegen und einen geeigneten Kurs zu finden.
Nun aber los! Gegen 11 Uhr fand der erste Start ohne Rückruf statt und ein schönes Rennen mit zwei Runden kam zustande. Windlöcher und -Dreher verdarben den Spaß nicht. Nach dem Zieldurchgang wurde schnell ein weiterer Lauf gestartet (wieder ohne Rückruf) und ein - bezüglich Wind und Dreher - ähnliches Race wurde mit Freude abgesegelt. In Erwartung eines dritten Laufs wurde die Ziellinie passiert. Wegen der fortgeschrittenen Zeit - und mit Rücksicht auf die Heimfahrt der Niederländer, entschied sich die Wettfahrtleitung, keine weitere Wettfahrt zu starten. Die in der Ausschreibung genannte: letzte Startmöglichkeit war zudem - wenn auch knapp - überschritten. Alle Teilnehmenden waren dennoch froh, überhaupt zwei schöne Wettfahrten gehabt zu haben.
Leider gibt es, bei nur zwei Läufen, keine Wertung in der Rangliste. Aber das ist so bei Sportarten, die vom Wetter abhängen, was bekanntlich nicht nach Wunsch bestellbar ist.
Nach einer kurzen Ansprache des YCRE Vorsitzenden Hans-Walter Fink und einer kurzen „Situationsbeschreibung“ vom Wettfahrtleiter Stephan Giesen nahmen er und Arnold Dees die Preisverteilung vor.
NRW Landesmeister wurde BEL 80 Ben van Cauwenbergh mit Nadia Deferm und Jörn Gruber.
Vizemeister ist GER 1096 Uwe Lätzsch, mit Frank Eisenhardt und Marc Romberg.
Dritte wurden GER 972 Hans- Walter Fink mit Thorsten Linden und Alex Bösken.
Der Wanderpreis für die NRW Meisterschaft (Die Ballerina) wurde vom Flottenkapitän Arnold Dees an das Team von BEL 80 übergeben. Ebenso die Urkunden für die drei Erstplatzierten. Alle Ergebnisse können unter WFG Baldeneysee aufgerufen werden.
Eine besondere Freude für den Flottenkapitän war es, den Wanderpreis des Drachenpaten - der gemäß Stifterwunsch - an das viertplatzierte Boot vom Baldeneysee übergeben wird, von unserer jüngsten Seglerin Lara gewonnen wurde.
GER 928 Lara Daub mit Lukas Daub und Helen Stricker wurden ingesamt sechste, aber eben viertes Boot vom Baldeneysee. Uwe Lätzsch vom NRV und André du Pon aus den Niederlanden hatten sich - nicht vom Baldeneysee - dazwischengeschoben.
Allen Gewinnern sei hier nochmals herzlich gratuliert.
André du Pon erhielt noch eine Flasche Prosecco für die weite Anreise.
Ebenfalls eine Flasche Prosecco wurde der Hauswartin Jutta Härter überreicht, für das schöne Ambiente, dass diese Regatta auch zu einem Fest machte.
Eine letzte Flasche Prosecco erhielt Stephan Giesen, der mit seinem Team alles gegeben hat und uns bei den beschriebenen Bedingungen zwei schöne Wettfahrten ermöglichte.
Der Flottenkapitän bedanke sich im Namen aller Teilnehmer beim Ausrichter Yachtclub Ruhrland für die Gastfreundschaft, das gute Essen und ausreichend kalten Getränken.
Mit einem herzlichen Abschiedsgruß wurde die Veranstaltung beendet.
„Once a Dragon, always a Dragon“!
Für die letzte Drachen-Regatta am See - „Letzte Pötte“ 7. und 8.Oktober „muss“ jetzt gemeldet werden, denn auch hier erhofft sich die Rheinlandflotte wieder eine rege Beteiligung. Wind ist bestellt.😊
Autor: Arnold Dees GER 912
Alle Bilder vom Wochenende gibt es hier:
https://tomsuden.pixieset.com/drachenwestdeutsche2023/
Fotograf und Copyright: Jan Tom Suden