Ein wirklich schönes Training
Nach kurzem Briefing verteilten sich die Mannschaften auf die beiden eigens dafür zur Verfügung stehenden Kielzugvögel des Yachtclub Ruhrland. Bei frischem bis starkem und reviertypisch drehfreudig-böigem Wind konkurrierten Manöverkonzentration und Überlebenswille der Mannschaften in stetem Wechsel - Mann-über-Bord-Situationen inklusive. Die Bedingungen waren insgesamt derart reizvoll, dass Ko-Steuermann Arne (5) und ich spontan mit eigens rekrutiertem Fotografen und erstem MOB-Kandidaten des Trainings - Jürgen - unser Folkeboot zur Begleitung des Geschehens auswählten. Denn: Folkeboote haben nach scheinbar einhelliger Meinung von Seglern derartiger Gefährte kein Problem mit dem Wind - es ist wohl eher umgekehrt. So gewappnet steuerten wir, getrieben von 4 PS viertaktik in das Geschehen und verließen dieses sogar mit einer Frau - Christine - an Bord. Besteht hier ein Zusammenhang zu vorgenanntem Credo? Arne entschied sich für eine sportlichere Rückfahrt mit Alex - das war klar, denn beide sind ja noch jünger.
Gesegelt wurden Dreieckskurse: Am Wind / Halbwind / Raumschot-Kurs. Zunächst war die Startlinie mit Höchstgeschwindigkeit und pünktlich zu erreichen. Als Signalgeber leistete eine Trillerpfeife zuverlässige Dienste.
Signalregeln zum Warmsegeln:
1x Peifen: Wende
2 x Pfeifen: Halse
3 x Pfeifen: Kringel
Mehrere Pfiffe: Bitte zum Begleitboot kommen!
Mehr Signale gab es nicht; auch keine Flaggen. Nur das, kombiniert mit dem Wind und nur zwei Booten, war bereits genug für das Training, an dem insgesamt 8 Segler und Seglerinnen teilnahmen. Die Mannschaften wechselten jeweils nach einer Wettfahrt, so dass die Pausen an Bord des Begleitbootes auch zur Beobachtung des Wettfahrtgeschehens genutzt werden konnten. Gegen 20:00 Uhr endete das Training im Yachtclub noch lange nicht und es wurde noch reichlich gefachsimpelt, während der Wind am Vereinsheim rüttelte. Leider kommt das Starkwindtraining und das Trainieren von Mann-über-Bord-Situationen oftmals zu kurz. Umso reizvoller war dieses zurückliegende Training, bei dem die Beteiligten eine Menge mitnehmen konnten.
Niels Jagsch