Eine ereignisreiche Saison 2024 geht zu Ende
Meine Saison im ILCA startete Ende Januar mit einem siebentägigen Trainingslager in Barcelona. Mit dem Sailing Team West (Landeskader NRW und Niedersachsen) sind wir per Flugzeug von Düsseldorf aus angereist. Vom Flughafen in Barcelona aus ging es dann mit Shuttle Bussen zum Barcelona International Sailing Center. Vor Ort gab es eine top Infrastruktur zum Trainieren mit einem modernen Gym, Räume für Besprechungen & Videoanalysen sowie eine Sauna. Die Zimmer, das Essen und die Anlagen für die Boote waren auch sehr gut. Wir hatten Leicht- bis Mittelwind Bedingungen. Zeitgleich trainierten die America’s Cup Teams mit uns in Barcelona, was zu vielen schönen Begegnungen führte.
Eine Woche später ging es für mich mit dem Sailing Team West für ein weiteres siebentägiges Trainingslager nach Bandol in Südfrankreich. Wir hatte sehr wechselhafte Bedingungen von Leichtwind bis Starkwind mit bis zu zwei Meter hohen Wellen. Das Revier hat mir neben den exzellenten Trainingsbedingungen auf dem Wasser vor allem auch wegen der wunderschönen Kulisse an Land gut gefallen. Zusammen mit dem vorherigen Trainingslager war es eine sehr gute Saisonvorbereitung.
Ostern ging es dann mit dem Sailing Team West an den Gardasee. Wir starten mit einem viertägigen Vortrainig für das anstehende ILCA Youth Easter Meeting. Die Regatta ging über vier Tage. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und wir haben nur sechs Wettfahrten geschafft. Weil ich während der Vorbereitung erkrankt war und deshalb an der Regatta unter Einfluss von Antibiotika teilnahm, landete ich leider in dem großen internationalen Feld auf Platz 97 von 168, was keinesfalls meinen Erwartungen entsprach. Nach Abschluss der Regatta hatten wir noch zwei Tage Training, wovon ich aber wegen meiner gesundheitlichen Verfassung nur an einem teilnahm.
Weil ich mich dieses Jahr für die EM qualifiziert habe ging es vom Gardasse aus direkt weiter nach Izola in Slowenien. Dort begann am 03.04.2024 das Vortraining für die 2024 ILCA Youth European Championships (EM). Diese fand vom 05.04.2024 bis zum 12.04.2024 statt. Der wechselhaften Wetterbedingungen geschuldet fanden nur acht Wettfahrten statt. Da ich zum entscheidenden Start des Events immer noch krank war aber trotzdem gesegelt bin, belegte ich in meinem Fleet den 14. Platz und war somit 5. von den 13 Deutschen. Was mich zum Ende hin trotzdem gefreut hat war, dass ich am letzten Tag (als ich wieder fit war) in den zwei Wettfahrten noch die Platzierungen 7 und 1 gemacht habe und somit 2. in der Tageswertung meines Fleets war.
Nur zwei Wochen später ging es mit dem Sailing Team West zur United4 Workum in den Niederlanden. Die United4 ist eine Regattaserie, die sich über vier Termine erstreckt und die Niederländische Meisterschaft darstellt. Die United4 Workum ist einer der vier Termine. In dem großem Stark niederländisch geprägtem Feld, ersegelte ich den 18. Platz und war damit 1. deutscher Junge.
Bereits eine Woche später ging es zur Gothaer Einhandregatta nach Haltern. Bei Mittelwindbedingungen schafften wir vier Wettfahrten und ich belegte die Plätze 1, 1, 1 und 2, wodurch ich die Regatta gewann.
14 Tage danach ging es mit dem Sailing Team West zur Young Europeans Sailing (YES) nach Kiel. In den fünf gesegelten Läufen ersegelte ich die Plätze 5, 5, 6, 8 und 8, wodurch ich in dem großen internationalen Feld auf dem 13. Platz landete. Da ich aus meiner Sicht und der Sicht meiner Trainer auf jeden Fall mehr Potential hatte bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Eine Woche später ging es zur Landesmeisterschaft von NRW an die Bevertalsperre. Nach vier Läufen mit den Ergebnissen 4, 2, 2 und 2 landete ich in Summe auf dem 2. Platz und bin somit der Landesviezemeister von Nordrhein-Westfalen.
Einen Monat später am 24.06.24 ging es mit dem Sailing Team West zur Kieler Woche (die größte Segelveranstaltung weltweit mit insgesamt über 2000 Teilnehmern aus 60+ Nationen). Wir haben uns mehrere Tage auf das Event vor Ort vorbereitet. Nach 11 Wettfahrten belegte ich den nicht zufriedenstellenden 19. Platz (u.a. wegen einem für mich nicht gerechtfertigtem Penalty auf dem Vorwind). Das Event war durch seine vielen großen Sponsoren wie z.B. Rewe und Audi bestens organisiert und ausgestattet. Es gab eine große Bühne mit riesigen Bildschirmen. Über diese konnten die offiziell über 400.000 Besucher die Rennen, welche mit Hilfe des Einsatzes von GPS-Trackern, Drohnen und Kamerateams übertragen wurden (auch im Fernsehen), verfolgen.
Zwei Wochen danach ging es mit dem Sailing Team West zur IDJM (Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft) an den Dümmer See. Wir bereiteten uns gut eine Woche bis zum 18.07.2024 vor Ort vor. Nach acht Wettfahrten bei sehr drehendem und böigem Wind war ich letzten Endes 11. deutscher Junge, was ein sehr niederschmetterndes Ergebnis ist, da ich in der vorherigen Saison einige Konkurrenten, die hier in die Top 10 gesegelt sind, in verschiedenen Regatten geschlagen habe.
Nur einen Monat später am 29.08.24 ging es mit dem Sailing Team West zur Strander Küz nach Kiel. Wir haben den Freitag noch genutzt, um uns an die Bedingungen zu gewöhnen. Übers Wochenende schafften wir sechs Wettfahrten und auch hier konnte ich nochmal etwas für die Zukunft lernen.
Am 10.10.24 ging es mit dem Sailing Team West zum Schweriner Herbstpokal am Schweriner See. Wir hatten wieder einen Tag zur Vorbereitung und dann übers Wochenende die Regatta. Am Samstag schafften wir vier Läufe. Bei vier Läufen sollte es wohl auch bleiben, da wir am Sonntag keine Wettfahrten wegen einer Sturmwarnung mehr schafften. In dem Internationalem Feld belegte ich den akzeptablen 7. Platz.
Direkt nach der Siegerehrung fuhren wir dann mit dem Sailing Team West weiter nach Kiel ins Haus der Athleten (HDA). Dort trainierten wir eine Woche. Für mich persönlich war es das beste Trainingslager des Jahres, weil wir schöne Bedingungen hatten, viele Wasserstunden hatten ergänzende Workouts gemacht haben und ich sehr viel lernen konnte.
Zum Saisonabschluss ging es dann zur Martinsregatta nach Duisburg. Bei sehr drehendem Wind hatten wir am ersten Tag drei Wettfahrten. Am Sonntag hat es dann leider nicht mehr für weitere Wettfahrten gereicht und somit landete ich mit den Platzierungen 1, 3, 1 auf dem 1. Platz und konnte so noch einen Sieg zum Saisonabschluss mitnehmen.
Abschließend möchte ich noch meinen Eltern und meinem Sponsor aquaequip für ihre Unterstützung danken. Dem Team West mit meinen Trainern Sönke Hermann, Fabian Kirchhoff und Stefan de Vries gilt mein ganz besonderer Dank. Auch beim YCRE bedanke ich mich ganz recht herzlich für seine Förderung.
Breits heute freue ich mich auf die kommende Saison. Im Januar geht es schon mit einem ersten großen Trainingsblock in Bandol los.
Louis Tensmann