Sieben Monate, fünf Länder. Saisonbericht 2025 – Louis Tensmann

Sieben Monate, fünf Länder.   Saisonbericht 2025 – Louis Tensmann

Die Saison 2025 begann für mich Ende Januar mit einem zwölf­tägigen Trainingslager im südfranzösischen Bandol. Bei guten Bedingungen, vor allem mit viel Starkwind, konnte ich dort wichtige Erfahrungen sammeln und mich intensiv auf die Saison vorbereiten.

Anfang März folgte ein Trainingslager im niederländischen Andijk, das zwar von Kälte geprägt war, aber dennoch wertvolle Einheiten bot. Kurz darauf nahm ich am „Sailing Boom“ in Lister teil und belegte bei der Distriktmeisterschaft West (Deutschland) den dritten Platz – ein solides Ergebnis, auch wenn ich mir persönlich etwas mehr erhofft hatte.

Im April stand der Gardasee auf dem Programm. Eine Woche lang konnte ich dort intensiv trainieren und anschließend an einer viertägigen Regatta in Malcesine teilnehmen. In dem sehr stark besetzten europäischen Teilnehmerfeld gelang es mir bei Starkwind in einzelnen Rennen zeitweise in die Top 10 zu segeln. Leider verhinderten einige Fehler sowie die Leichtwindbedingungen an den letzten beiden Tagen ein besseres Gesamtergebnis.

Der Mai begann mit der „United 4“ in Medemblik. Bei kräftigem Wind gelangen mir starke Rennen, und mit einem Platz in den Top 10 war ich bester Deutscher im Feld. Nur ein Frühstart verhinderte ein noch besseres Ergebnis. Ende des Monats folgte ein KOOP-Training in Kiel, bei dem ich viel ausprobieren und Neues lernen konnte. Leider musste ich eine Woche später die Young European Sailing Regatta krankheitsbedingt auslassen.

Ein Höhepunkt der Saison war die Jugend-Europameisterschaft im polnischen Puck. Bei konstanten Starkwindbedingungen segelte ich eine starke Qualifikationsserie und qualifizierte mich für das Silverfleet. Dort konnte ich mich auch im sehr stark besetzten internationalen Feld behaupten und war am Ende viertbester Deutscher von insgesamt 22 nominierten Athleten. Besonders erwähnenswert: Die drei Deutschen vor mir sind bereits Monate vorher in den ILCA 6 gewechselt und für die EM noch mal zurück gekommen in den ILCA 4 – eine Bestätigung dafür, dass ich im nationalen Vergleich das Potenzial habe, ganz vorne mitzusegeln.

Anschließend ging es über die Nacht mit dem Verbands- Bus von Polen direkt zur Kieler Woche, wo ich im internationalen Feld knapp die Top 10 verpasste und Rang elf belegte. Direkt im Anschluss folgten weitere intensive Trainingseinheiten im „Haus der Athleten“ in Kiel sowie die Vorbereitung auf die Deutsche Jugendmeisterschaft in Wismar. Dort konnte ich meine Erwartungen auf gar keinen Fall erfüllen. Ich hatte im Verlauf der Saison bei mindestens einer Regatta jeden einzelnen aus den Top 10 geschlagen und damit gezeigt, dass ich das Potenzial habe, dort mitzusegeln. Entsprechend hatten sowohl mein Trainer als auch ich mindestens mit einem Ergebnis in den Top 10 gerechnet. Dass es am Ende nicht dazu gekommen ist, war daher besonders enttäuschend. Immerhin gelang mir im letzten Rennen noch ein Sieg im 80 Teilnehmer starken Feld – ein Highlight, das mein Potenzial für Spitzenplatzierungen unterstrich. Gleichzeitig bedeutete diese Regatta das Ende meiner Zeit im ILCA 4.

Nach meinem Umstieg in den ILCA 6 absolvierte ich gleich ein weiteres Trainingslager, um mich mit dem neuen Boot vertraut zu machen. Ein schöner Schlusspunkt der Saison war schließlich die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen auf dem Ijsselmeer double-handed mit einer Sailart 19, bei dem ich erste Erfahrungen auf einem größeren Schiff sammeln konnte.

Insgesamt war die Saison 2025 für mich geprägt von vielen neuen Eindrücken, sportlichen Höhepunkten, aber auch lehrreichen Rückschlägen. Mit meinem Sieg in dem letzten Rennen der Deutschen Jugendmeisterschaft habe ich meine Karriere in dieser Klasse abgeschlossen. Besonders dieser Umstieg motiviert mich sehr, in der kommenden Saison weiter anzugreifen und meine Entwicklung konsequent fortzuführen.

Zum Abschluss möchte ich mich herzlich bei meiner Familie, meinem Sponsor AquaEquip, meinem Verein, dem Yachtclub Ruhrland Essen, sowie dem Sailing Team West und vor allem dessen Trainern Sönke Hermann, Stefan de Vries und Fabian Kirchhoff bedanken, die mich auf meinem Weg auch in dieser Saison unterstützt haben.

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